Ein kleines Licht kann viel bewirken, besonders dann, wenn es Hoffnung schenkt. Genau das war die Idee hinter einer besonderen Aktion, die im vergangenen Jahr erstmals umgesetzt wurde: Sexarbeiter*innen in der Prostitution erhielten zu Ostern gesegnete Kerzen als Zeichen der Achtung, der Würde und der Hoffnung.
Viele dieser Sexarbeiter*innen stammen aus verschiedenen Kulturen, einige auch aus osteuropäischen Ländern, in denen der christliche Glaube eine zentrale Rolle spielt. Mit der Osterkerze, einem kraftvollen Symbol für neues Leben und Hoffnung, wurde nicht nur ein Stück Heimat geschenkt, sondern auch eine klare Botschaft vermittelt: Du bist mehr als dein Beruf. Du bist gesehen. Du bist wertvoll.
Die Resonanz war im letzten Jahr so positiv, dass die Aktion in diesem Jahr fortgesetzt wurde. Frau Plenkers-Schneider vom katholischen Gemeindeverband, die über RAHAB von der Aktion erfuhr, zeigte sich sofort bereit, uns die Kerzen für dieses Jahr zur Verfügung zu stellen. In einem gemeinsamen Gottesdienst im Saal des SKFM Düsseldorf e.V. wurden die Kerzen mit Stadtdechant Pfarrer Heidkamp, der die katholische Kirche in Düsseldorf repräsentiert und Pater Wolfgang (Seelsorge für Mitarbeiter*innen im SKFM), gesegnet.
Die gesegneten Osterkerzen und leckeren Schokoladen-Osterhasen wurden im Rahmen der aufsuchenden Arbeit in der vergangenen Woche in Bordellen, Clubs und anderen Prostitutionsstätten verteilt. Die Sexarbeiter*innen freuten sich sehr darüber! Insgesamt wurden etwa 150 Kerzen verteilt. Die Kolleginnen der Beratungsstelle RAHAB achten bewusst darauf, besondere Tage aus verschiedenen Kulturen und Glaubensrichtungen sichtbar zu machen – mit kleinen Gesten, die Großes bedeuten können.
Denn manchmal beginnt Veränderung mit einer kleinen Flamme.
Und manchmal reicht genau das – ein Licht, das sagt: Du bist nicht allein.